Microgreen, mein Mini-Garten
Habt Ihr schon einmal von
Micro Green
gehört? Ich habe diese kleinen Vitamin-Booster ganz neu für mich entdeckt und möchte sie nicht mehr missen. Heute möchte ich Euch zeigen, wie ich diese kleinen Pflänzchen ziehe.
Doch zuerst eine kleine Erklärung, was sich hinter diesem exotischen Namen verbirgt. Eigentlich ist es nichts anderes als ganz junge Pflänzchen. Anders als bei Sprossen werden hier die Samen in Erde gelegt und nach wenigen Wochen kann geerntet werden.
Ich ziehe meine Pflanzen generell nur noch in Kokoserde. Diese ist leicht, locker und schimmelt nicht. Wichtig ist auch, dass Ihr dafür Bio-Samen nehmt. Da die Pflanzen sehr jung gegessen werden, sollten sie möglichst wenig mit Düngemitteln oder Anti-Schimmelmitteln ect. belastet sein. Außerdem keimen Bio-Samen nach meiner Erfahrung viel schneller und gleichmäßiger.
Um eine möglichst geschmackvolle und interessante Microgreen-Ernte zu erhalten, mische ich mindestens 3 Samen-Arten miteinander. Dieses Mal habe ich sogar 5 Sorten gemischt. Radieschen sind immer gut, sie schmecken intensiv, keimen sehr schnell und haben ein schönes, gleichmäßiges Blatt. Auch Pflücksalat ist toll. Basilikum und Schnittlauch benötigen ein wenig mehr Zeit zum Keimen und wachsen, sodass mit dieser Mischung die Ernte frühestens nach 3-4 Wochen erfolgen kann.
Toll ist auch eine Mischung mit Sprossen-Broccoli und Alfalfa. Das sind ebenfalls schnell keimende Sorten, die ein tolles Blatt hervorbringen. Oftmals kaufe ich meine Samen im Reformhaus. Dort die Samen für Sprossen kaufen. Die eignen sich perfekt.
Als Erstes bereite ich die Erde vor. Ich fülle eine flache Schale mit der trockenen Kokoserde und wässere diese erst einmal kräftig, sodass ein matschiger Brei entsteht.
Während die Erde „weich“ wird und das Wasser aufnimmt, mische ich die Samen. Alles kommt zusammen in eine kleine Dose. Dann kräftig mischen. Die fertige Samenmischung wird nun gleichmässig und ruhig etwas dichter als gewöhnlich auf die Erde gestreut.
Danach arbeite ich die Samen noch ein klein wenig in die Erde ein, aber nicht zu tief. Danach mit ein wenig Frischhaltefolie abdecken, nicht zu dicht… und ab auf die Fensterbank.
Schon nach wenigen Tagen könnt Ihr Eure Sämlinge sprießen sehen. Wenn es zu warm ist, bitte immer mal ein wenig gießen. Ist die Folie zu nass, immer mal für ein paar Minuten öffnen, damit es darunter nicht schimmelt.
Apropos Schimmel. Der erste Blick auf meine Sämlinge damals sorgte erst einmal für einen Schreck! Schimmel!! Aber nein, schaut genau hin. Diese kleinen weißen Puschel sind kein Schimmel… es sind kleine, feine Wurzeln!
Lasst nun Eure kleinen Pflänzchen immer wieder Frischluft atmen, bis sie an die Folie stoßen. Dann Folie weg und wachsen lassen.
Und nun könnt Ihr wundervoll zusehen, wie aus Keimlingen kleine Pflänzchen werden. Der richtige Punkt der Ernte bleibt hier ganz Euch überlassen. Wie kräftig soll der Geschmack ausgeprägt sein, wie groß soll das Blattwerk in Eurem Menü sein…
Für mich ist meistens nach 2-3 Wochen der richtige Zeitpunkt der Ernte. Ich schneide sämtliches Grün kurz über der Erde mit einer Küchenschere ab.
Wohin damit? Nun, gern auf einen einfachen Salat aus Thunfisch, Tomaten und Feta-Käse.
Aber es schmeckt je nach Saatgut auch lecker auf einem Omelett. Erst fertig backen, danach auf den Teller und mit dem Microgreen garnieren.
Hier sind der Fantasie nun keine Grenzen gesetzt. Ich säe gleich nach der Ernte immer wieder eine neue Portion. So ist genug Zeit zwischen 2 Microgreen-Mahlzeiten, damit es nicht zu langweilig wird und ich immer wieder neu Lust auf meine Minipflänzchen bekomme. Da die Pflanzen ohne viele Nährstoffe wachsen und im jungen Stadium komplett abgeschnitten werden, wachsen sie, nach meiner Erfahrung, kein 2. Mal. Also muß für jede Portion neu gesät werden.
Ich finde, gerade im Winter, wenn frisches Grün eher Mangelware ist, ist dies eine tolle Alternative, das Essen zu pimpen. Außerdem macht es auch noch richtig Spaß, den Sämlingen beim Wachsen zuzusehen.
Wäre das nicht auch was für Euch? Schon mal probiert?
xoxo
#microgreen #green #garden #vitamine #keimlinge #micro
Das kannte ich noch nicht. Habe früher aber gerne Kresse selbst gesät, das geht ja auch ruchzuck und man benötigt nicht mal Erde dafür.
LG, Rahel
Stimmt. Und hier hat man halt, im Vergleich zur Kresse, mehr Geschmacksauswahl.